Ortshauptversammlung zur Aufstellung der Gemeinderatskandidaten
am 06.10.25
Bericht: Berchtesgadener Anzeiger / Thomas Jander / 10.10.25
CSU-Ortsverband stellt Gemeinderatsliste auf:
»Dafür einsetzen, dass die Ramsau etwas Besonderes bleibt«
Auf der Gemeinderatsliste der CSU Ramsau stellen sich zwölf Kandidatinnen und Kandidaten im kommenden März zurWahl (v.l.):
Bürgermeisterkandidat Richard Graßl jun., Korbinian Dieterich, Josef Graßl,
Richard Maltan, Stephan Sunkler, Markus Voss, Kerstin Maier, Wolfgang Bartels, Andrea Essler, Karin Sauder, Andreas Bönsch und Franz Schwab.
(Foto: Thomas Jander)
Die Kommunalwahl am 8. März 2026 rückt immer näher und auch die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten wird von Monat zu Monat mehr. Nun hat auch die Ramsauer CSU im Gasthaus »Oberwirt« ihre Gemeinderatsliste aufgestellt und ist damit die erste Partei im Ort, die alle Kandidatinnen und Kandidaten für Bürgermeisteramt und Gemeinderat benannt hat.
Ortsvorsitzender Andreas Bönsch begrüßte CSU-Mitglieder und Gäste zu der öffentlichen Nominierungsversammlung. Gleich zu Beginn ging er auf die besonderen Umstände der bevorstehenden Kommunalwahl im März ein, denn der ganze Landkreis und insbesondere der Berchtesgadener Talkessel stehen vor einem Umbruch: Außer dem Landrat wird es auch noch vier neue Bürgermeister in den Nachbargemeinden geben (wir berichteten). Er freute sich insbesondere über das Nominierungsergebnis von Franz Rasp als Landratskandidat und betonte: »Die CSU steht geschlossen hinter Franz Rasp.«
Aus Ramsauer Sicht wurde ein wichtiger Schritt ebenfalls schon gegangen, nämlich mit der Nominierung von Richard Graßl jun. als Bürgermeisterkandidat. »Der Kapitän steht fest, jetzt brauchen wir noch die richtige Mannschaft«, so der Ortsvorsitzende. Und unterstrich, dass der Gemeinderat das wichtigste Entscheidungsgremium auf kommunaler Ebene ist. Umso mehr freute er sich, eine »ausgewogene Mannschaft« präsentieren zu können, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Und gab auch gleich die Erwartung an die Wahl aus: »Ziel kann nichts weniger sein, als wieder die Mehrheit im Gemeinderat zu stellen.« Aktuell sind sieben der zwölf Gemeinderatsmitglieder von der CSU.
Bönsch machte aber keinen Hehl daraus, dass es zunehmend schwieriger wird, »Menschen zu finden, die bereit sind, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen«. Deswegen galt sein Dank den zwölf Männern und Frauen, die sich für die CSU-Liste zur Verfügung stellen.
Damit übergab er an Dr. Christoph Lung; der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende ersetzte Michaela Kaniber, die aufgrund eines wichtigen Termins mit dem Ministerpräsidenten kurzfristig abgesagt hatte. Dr. Lung übernahm das Amt des Wahlleiters mit Humor und einem Augenzwinkern. »Wie Sie sehen, bin ich nicht Michaela Kaniber, dafür fällt das Grußwort deutlich kürzer aus.«
Die vorbereitenden Formalia arbeitete der Jurist ebenso flott wie kompetent ab und ließ nach der Vorstellung der Kandidaten schließlich die 30 Wahlberechtigten in vier Blöcken abstimmen und so die Reihung der Liste festlegen (siehe unten).
Die einzelnen Wahlgänge gingen unproblematisch und zügig über die Bühne, nur einmal musste wegen Stimmengleichheit das Los entscheiden: Andreas Bönsch kam so auf Platz 4 vor Franz Schwab.
»Kandidieren und Flagge zeigen«
Auch Christoph Lung dankte am Ende allen Kandidatinnen und unterstrich: »Es ist wichtig, gerade in diesen Zeiten, dass man kandidiert und Flagge zeigt.« Er wünschte allen den bestmöglichen Wahlerfolg und setzte auf Richard Graßl als neuen Bürgermeister, der »sich künftig in der Bürgermeisterrunde Gehör verschafft« als Nachfolger von Herbert Gschoßmann. Den bevorstehenden Umbruch im Landkreis thematisierte Lung ebenfalls: »Franz Rasp ist der richtig Mann zur richtigen Zeit.«
»Junge Liste« für den Kreistag
Zum Schluss kam auch noch der Bischofswieser CSU-Ortsvorsitzende Alexander Wimmer zu Wort, der Werbung machte für die »Junge Liste«, die bei der Kreistagswahl unabhängig von der CSU antreten soll. Dort sollen sich 60 Kandidatinnen und Kandidaten für die Junge Union im Alter bis maximal 35 Jahre wiederfinden. Aktuell werden noch Gespräche geführt, auch Andreas Bönsch hat seine Bereitschaft schon untermauert. Bevor es so weit ist, müssen aber noch 385 Unterstützer-Unterschriften im Landkreis gesammelt werden, da es diese Liste bisher noch nicht gab. »Es ist wichtig, dass auch die zustande kommt«, betonte Andreas Bönsch zum Ende der Versammlung, die dann noch in gemütlicher Runde ausklang.
Die Liste:
Platz 1: Richard Graßl jun (51 Jahre); der Bürgermeisterkandidat verzichtete auf eine erneute persönliche Vorstellung, freute sich aber über die Mannschaft, die mit ihm antritt: »spiegelt alle Gnotschaften wider, jung und alt, Männer und Frauen, alle hochkompetent«.
Platz 2: Richard Maltan (56 Jahre), seit 2020 Gemeinderatsmitglied und »Bergerlebnis«-Verbandsrat. Sein Antrieb: »Die Ramsau ist etwas Besonderes und ich will mich dafür einsetzen, dass es so bleibt.«
Platz 3: Josef Graßl (35 Jahre). Das Gemeinderatsmitglied möchte gern weitermachen, denn »wir haben zwar schon einiges auf den Weg gebracht, aber es gibt immer noch viel zu tun«.
Platz 4: Andreas Bönsch (33 Jahre). Das jüngste Gemeinderatsmitglied strebt seine dritte Amtszeit an. Gerade weil die finanzielle Situation der Gemeinde nicht einfach ist, möchte er weitermachen: »Man muss auch in schwieriger Lage dabeibleiben.«
Platz 5: Franz Schwab (69 Jahre). Nicht nur der älteste Kandidat, sondern auch »das letzte Aufgebot der Bauern«, wie er selbst sagt. In diesem Bereich will er Schwerpunkte setzen.
Platz 6: Korbinian Dieterich (34 Jahre). Der Sägewerks-Chef und Familienvater sagt: »Es ist ein Privileg, in einem Ort wie diesem die Zukunft mitgestalten zu dürfen.«
Platz 7: Stephan Sunkler (51 Jahre). Er sieht viel Arbeit für den neuen Gemeinderat und möchte das mit seinem Lebensmotto angehen: »Geht ned, gibt’s ned.«
Platz 8: Karin Sauder (43 Jahre). Im gleichnamigen Autohaus für alles zuständig, was mit Finanzen zu tun hat und möchte diese Erfahrung im Gemeinderat einbringen – »damit wir wieder Luft zum Schnaufen kriegen«.
Platz 9: Kerstin Maier (45 Jahre). Die Tourismusvereinsvorsitzende will ihre Schwerpunkte in diesem Bereich setzen und sich um das Ehrenamt kümmern.
Platz 10: Markus Voss (53 Jahre). Im Markt Berchtesgaden für den Bereich Hochbau zuständig und möchte seine Verwaltungserfahrung und sein Netzwerk in die Gemeinderatsarbeit einbringen.
Platz 11: Andrea Essler (58 Jahre). Sie arbeitet in der Tourist-Info Bischofswiesen und möchte Schwerpunkte bei Tourismus und Verkehr setzen, »auch für Einheimische«. Heimatverbundenheit ist ihr wichtig.
Platz 12: Wolfgang Bartels (45 Jahre). Der Hotelier war bis 2014 schon einmal im Gemeinderat. Sein Antrieb: »Es gibt viel zu tun, immer noch. Deswegen möchte ich noch einmal mitmachen.«
















